Herren 60 der Seeschneider/Glonner Gemeinschaft steigen erstmals in Bayernliga auf

Seeschneid – Werner Blieninger konnte es auch ein paar Tage nach dem größten Coup der Vereinsgeschichte nicht fassen: „Ich bin sprachlos. Mir fehlen immer noch die Worte.“ Der Mannschaftsführer der Tennisherren 60 des TC Seeschneid, die in Spielgemeinschaft mit dem ASV Glonn antreten, freut sich riesig über die für alle überraschende Meisterschaft in der Landesliga Süd. Vor der Saison ging es nur um den Klassenerhalt, nun steigen die Senioren erstmals in die Bayernliga auf.

Zwei Vereine erfolgreich unter einem Dach: Die Spielgemeinschaft TC Seeschneid/Glonn ist bei den Herren 60 in die Bayernliga marschiert (von links): Martin Schweizer, Martin Obermüller, Wolfgang Dauser (vorne), Hans Perstorfer (dahinter), Uli Gartner, Peter Kokal, Werner Blieninger und Walter Warta. Foto: verein

Dass das vermeintliche Endspiel am letzten Spieltag beim Verfolger TC Dorfen keinen Finalcharakter mehr hatte, war dem Patzer der Gastgeber in der Vorwoche beim SV Stadtwerke München geschuldet. Ihre Aufgabe bei der TeG Alzstadt in Trostberg, dem Team vom bekannten Hörfunk-Sportmoderator Karlheinz Kas, hatten die TCS-Sechzger ungefährdet mit einem 6:3-Sieg gelöst.

„Wir haben das mit Präzision, Willen und Einsatz klar gemacht“, erläutert Blieninger. 4:2 lag man vor den Doppeln in Front, wobei Walter Warta, Johann Perstorfer, Ulli Gartner und Martin Obermüller (10:6 im dritten Satz gegen Kas) siegreich blieben. Es folgten zwei souveräne Doppel – und abends der unerwartete Anruf des Kapitäns der Stadtwerke. „Er hat mir mitgeteilt, dass sie Dorfen 5:4 geschlagen haben.“ Damit war der TCS nicht mehr einholbar. Blieninger hatte der Münchner Truppe vorher ein Fassl Bier für Schützenhilfe versprochen. „Dieses ist nun fällig, bei deren Abschlussfeier fahre ich es nach München.“ In Seeschneid und Glonn glühten an diesem Abend dann die Telefone und WhatsApp-Gruppen. „Da ging es lustig ab“, sagt Blieninger lachend.

Darum gab es in Dorfen ein entspanntes Duell, das die Meister mit 5:4 für sich entschieden. In den Einzeln punkteten Blieninger, Hans Martin Schweizer (jeweils durch Aufgabe ihres Gegners), Obermüller und Perstorfer (10:7 im Champions-Tiebreak) zum 4:2-Zwischenstand. Peter Kokal und Warta (Aufgabe) unterlagen. Die Doppel wurden nicht mehr gespielt, sondern 2:1 zugunsten Dorfens gewertet: Seeschneid erhielt somit den nötigen fünften Zähler und steigt unbesiegt (14:0 Punkte) in die höchste Klasse im Freistaat auf.

„Wir haben heuer vielleicht ein bisschen Glück gehabt“, analysiert Blieninger, „und waren in der Lage gegen Gleichstarke die Matches herumzureißen – eine super Saison.“ Dass diese gebührend gefeiert werden muss, versteht sich von selbst. Am 9. August soll in Glonn die Meisterfeier steigen. „Weder der ASV noch der TC Seeschneid haben je ein Team in der Bayernliga gehabt. Das ist das erste Mal in deren Geschichte“, freut sich der Kapitän der Herren 60 auf das gesellige Miteinander. Die passenden Worte dürften seine Teamkollegen und er bis dahin sicherlich wieder gefunden haben.

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